Straußen-Nachwuchs

Fünf Nandu-Küken sind im Freigehege der Wilhelma unterwegs

Sie sind erst Mitte Juni aus dem Ei geschlüpft, aber schon voll aktiv: die Nandu-Küken in Südamerika-Anlage der Stuttgarter Wilhelma.
Nandu-Hahn Peter mit seinen Küken
Nandu-Hahn Peter ist mit seinen Küken in der Südamerika-Anlage der Wilhelma Stuttgart zu beobachten.Foto: Wilhelma Stuttgart/Birger Meierjohann

Auf Schritt und Tritt folgen sie ihrem Vater, der sich fürsorglich um seinen Nachwuchs kümmert. Warum das nicht die Mutter übernimmt? Genau wie bei Emus, den Laufvögeln aus Australien, sind auch bei den südamerikanischen Nandus Brut und Aufzucht der Jungvögel Männersache. Es ist dabei gar nicht ungewöhnlich, dass gleich mehrere Nandu-Hennen ihre Eier in die vom Hahn in den Erdboden gescharrte Brutmulde ablegen. Danach überlassen sie das Brutgeschäft dem Männchen und gehen ihrer Wege.

Zwei Nandu-Küken
Die Nandu-Küken sind Mitte Juni 2025 aus dem Ei geschlüpft.Foto: Wilhelma Stuttgart/Birger Meierjohann

40 Tage Brutzeit

Auch auf der Südamerika-Anlage der Wilhelma war das der Fall: Hier hat der sechs Jahre alte Nandu-Hahn Peter rund 40 Tage lang auf insgesamt zehn Eiern gebrütet, welche ihm die elf Jahre alte Nyla und die fast zweijährige Evi gelegt hatten. Beide Weibchen halten sich seitdem zusammen mit den Vikunjas und den Maras auf einer benachbarten Gemeinschaftsanlage auf.

Das Männchen dagegen hatte einen geschützten Brutplatz am Rande der Anlage für Flachlandtapire. Nachdem sich bei fünf Eiern Bruterfolg eingestellt hat und Küken geschlüpft sind, erkundet der Nachwuchs mit seinem Vater mittlerweile schon ausgiebig sein Gehege.

Nandu-Küken versteckt sich im Gefieder des Vaters
Nandu-Hahn Peter kümmert sich fürsorglich um seinen Nachwuchs.Foto: Wilhelma Stuttgart/Birger Meierjohann

Nandus sind potenziell gefährdet

Die natürliche Heimat des Nandus sind die offenen Savannenlandschaften Südamerikas. Sie ernähren sich in erster Linie von Samen, Knospen und anderen Pflanzenteilen, fressen in der Zeit der Jungvogelaufzucht aber auch gerne Insekten und andere Kleintiere. Aufgrund von Lebensraumzerstörung und Jagd nehmen die Populationen des Nandus in Südamerika ab.

Die Art gilt daher mittlerweile als „potentiell gefährdet.“ In Teilen Norddeutschlands hat sich der Nandu dagegen als so genannter Neozoa – also einer gebietsfremden, durch den Menschen eingebürgerten Art – etabliert, nachdem vor rund 25 Jahren einige Tiere aus privater Haltung entwichen sind.

Nandu mit fünf Küken
Die Nandu-Küken folgen ihrem Vater auf Schritt und Tritt.Foto: Wilhelma Stuttgart/Birger Meierjohann
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exklusiv online
von pm/red
04.07.2025
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Stuttgart
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