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Vorschriften ignoriert?

Hemsbach: Ordnungsamt stoppt geplante Monstertruck-Show

Das Verbot der Monstertruck-Show in Hemsbach sorgte in den sozialen Medien für Enttäuschung. Das sind die Hintergründe der Veranstaltungsabsage.
Zwei Monstertrucks auf einem tieflader
Zwei Monstertrucks ließen sich auf einem Anhänger bestaunen - die dazugehörige Show wurde aber vom Ordnungsamt Hemsbach verboten.Foto: cs

Sie sollte das Highlight des Wochenendes werden – doch die geplante Monstertruck-Show auf dem Parkplatz des Hemsbacher REWE-Marktes am Sonntag, 26. Oktober, fand nicht statt. Das Hemsbacher Ordnungsamt untersagte die Veranstaltung, weil sie formal nicht angemeldet war und wichtige Sicherheitsunterlagen fehlten.

Ordnungsamtsleiter Hendrik Steinack erklärt den Ablauf: „Vor etwa drei Wochen tauchten überall in Hemsbach Plakate für die Monstertruck-Show auf. Laut Plakatierungssatzung sind aber maximal fünf Plakate erlaubt – und diese müssen eine Siegelmarke tragen. Auf den Plakaten fehlten die Markierungen komplett.“

Steinack kontaktierte den Veranstalter telefonisch und wies ihn darauf hin, dass eine Genehmigung beantragt werden müsse. Zudem forderte das Ordnungsamt Angaben zu erwarteten Zuschauerzahlen, zum Sicherheitskonzept und zur Parkplatzregelung an. „Es kam lediglich eine E-Mail mit rudimentären Angaben, die völlig unzureichend waren. Wir konnten auf Basis dieser Informationen nichts beurteilen“, so Steinack.

Kein Mietvertrag abgeschlossen?

Auch beim REWE-Marktleiter gab es Verwirrung: Er hatte eine Nutzungsgenehmigung erteilt, konnte aber keinen Mietvertrag abschließen, da er nur Hausrechtsausübender ist. Der Veranstalter hatte allerdings den Eindruck erweckt, einen Vertrag mit der Eigentümergesellschaft abgeschlossen zu haben. Nachdem dies geklärt war, widerrief der Marktleiter am Dienstag vor der Veranstaltung die Nutzungserlaubnis.

Da die angeforderten Unterlagen bis Donnerstag nicht eingingen, erließ die Stadt eine Verbotsverfügung. Die Polizei in Weinheim wurde gebeten, das Verbot zu überwachen.

Die Entscheidung stützte sich auch auf Erfahrungen aus anderen Orten: In Leinfelden-Echterdingen kippte bei einer ähnlichen Show ein Pkw, wobei mehrere Menschen verletzt wurden; in den Niederlanden starben vor rund zehn Jahren drei Menschen bei einem vergleichbaren Ereignis. „Aufgrund dieser Erkenntnisse und der Absagen anderer Kommunen haben wir so reagiert. Es hat sich auch bewahrheitet“, sagt Steinack.

In den sozialen Medien fiel die Reaktion teils enttäuscht aus. Nutzer berichteten von Kindern, die sich auf die Show gefreut hatten, und kritisierten die kurzfristige Absage. Andere wiesen darauf hin, dass die Verantwortung für die Absage bei den Veranstaltern liege und nicht bei der Stadt oder dem Ordnungsamt.

Für eine Stellungnahme war der Veranstalter telefonisch nicht erreichbar. (km)

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exklusiv online
von Redaktion NUSSBAUMKevin Moschner
28.10.2025
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